Tragen stillt eines der wichtigsten Grundbedürfnisse eines Säuglings nach Nähe und Geborgenheit zu einer Bezugsperson. Auch Eltern kommen auf ihre Kosten, sei es, dass auch sie die Nähe ihres Kindes genießen und einen besseren  Zugang zu Ihrem Baby haben, sei es, dass sie sich mehr Handlungsfreiheit schaffen.

Die Gesamtentwicklung der Tragebabys wird positiv gefördert

Während des Getragenwerdens fühlt das Kind die Körperwärme der Mutter/des Vaters, es spürt ihren/dessen Herzschlag, es riecht den vertrauten Körpergeruch, es fühlt und hört (mit dem Ohr auf der Brust des Tragenden) die Stimme, es ist ganz kuschelig umhüllt und fühlt sich deshalb sicher und geborgen, es kann gut aufstoßen, seine Wahrnehmung und seine Verdauung wird durch die Fremdbewegung angeregt (Bauchmassage), u.v.m.

Bei einem gemeinsamen Spaziergang oder z.B. bei der Hausarbeit sind die Bewegungsabläufe des Tragenden sehr rhythmisch. Dies führt nach einiger Zeit dazu, dass die Atemfrequenz und der Herzschlag des Trägers eine harmonische Wirkung auf sein psychovegetatives Nervensystem erreicht, welches sich wiederum positiv und besänftigend auf das Baby auswirkt.

Die „übertragenden Bewegungsimpulse“ auf das Kind lassen es entspannen und somit besser und schneller einschlafen.

Besondere, positive Aspekte des Tragens:

• Optimale Hüftreifung in der „Anhock-Spreiz-Position“ der Hüfte. Tragen als Unterstützung/Therapie bei Hüftdysplasien
• Gleichgewichtszentrum und Sinneswahrnehmung sind ständig aktiv. Jede passive Gewichtsverlagerung ruft eine entsprechende Reflextätigkeit der Nerven und Muskeln hervor.
• Aufrechte Position ist günstig bei Spuckkindern (Reflux) oder Kinder mit häufigen Mittelohrentzündung und Erkältungen.
• Trageposition kann bei Asymmetrie und Überstreckungstendenzen des Traglings gut korregiert werden.

TIPP: Immer den Tragling mit gespreizten, angehockten Beinchen und rundem Rücken zum tragenden Erwachsenen hin orientiert tragen!

Gute „Eltern-Kind-Bindung“

Getragene Kinder schreien weniger als andere und ersetzen diese Streßzeit durch eine aufmerksam, wache Phase. Sie haben somit mehr Möglichkeiten, mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten und diese entspannt zu erkunden.

Kinder, die zu Beginn ihres Lebens ausgiebig getragen wurden, werden später schneller selbstständig und unabhängig von der elterlichen Fürsorge.

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